MARMAGEN  UND  DER  EIFFELTURM
von Felix Bretz

    Gustave Eiffel, 1832 - 1923, "He died, aged ninety-one, on December 27, 1923". So heißt es in einem umfangreichen Werk von Henri Loyrette, das im Jahre 1985 vom Französischen ins Englische übersetzt wurde und in dem das Lebenswerk des Eiffelturmerbauers ausführlich dargestellt wird.
    Der Ort Marmagen hat seit dem Jahre 1969 einen 'Eiffelplatz' zum Gedenken an Gustave Eiffel.Enkel und Urenkel des berühmten Ingenieurs haben seitdem mehrfach diesen Ort in der Eifel besucht.
Im Folgenden sei dargelegt, wie Marmagen zum Eiffelplatz und zu den Verbindungen nach Frankreich kam.
    Ein Enkel Gustave Eiffels,Jacque Paul aus Bordeaux, der wie sein Großvater Ingenieur war, hatte Ahnenforschung in Frankreich betrieben. Er teilte dem Bürgermeister der damaligen Gemeinde Marmagen, Felix Bretz, am 28. Juni 1968 mit: "Gustave Eiffel, der Erbauer des Eiffelturms in Paris, entstammt direkt der Familie Leo Heinrich Bönickhausen, der als Lehrer und Sakristan in Marmagen tätig war." Ihm wurde, das ergaben Nachforschungen im Pfarrarchiv der Kirche St. Laurentius zu Marmagen, am 10. Januar 1680 sein Sohn Wilhelm Heinrich Johann getauft, der um 1710 nach Frankreich auswanderte und in den Wäldern des französischen Königs bei Dijon als Förster Dienst verrichtete.
    Als 'Jean-Rene' fügte er seinem Familiennamen Bönickhausen den Namen Eiffel hinzu. Im Stammbuch heißt es: 'Jean Rene Bönickhausen, dit Eiffel', was bedeutet: 'genannt Eiffel'. Er war in Frankreich 'der Eiffler, der aus der Eiffel'. Er starb im Jahre 1734.
    Sein Sohn Jean-Pierre Henry (1715 - 1765), sein Enkel Alexandre Marie (1758 - 1806) und sein Urenkel Alexandre (1795 -1879) sind im Stammbaum, den die Gemeinde Marmagen aus Frankreich erhielt, mit dem Familiennamen Bönickhausen-Eiffel vermerkt.
    Beim Ur-Ur-Enkel Gustave Alexandre Eiffel (1832 -1923) selbst erscheint der Name Bönickhausen nicht mehr. Grund dafür könnten die deutsch-französischen Spannungen im 19. Jahrhundert gewesen sein, in deren Anbetracht eine Betonung der deutschen Abstammung für das Werk Eiffels in Frankreich nicht förderlich gewesen wäre.
    Gustave Eiffel konstruierte nicht nur den Eiffelturm zur Pariser Weltausstellung im Jahre 1898. Er baute auch zahlreiche Eisenbrücken im In- und Ausland und war als Statiker beteiligt am Bau der Freiheitsstatue in New York, einem Geschenk Frankreichs an die USA

                       Gustav Eiffel  Eiffelturm  während der Bauzeit                               
               Gustav Eiffel                            Eiffelturm im Juni 1888 während der Bauzeit

Bilder aus 'Eiffel collection' in Musee d'Orsay, Paris

    Die Marmagener Gemeindeväter waren sehr erstaunt, als sie von dieser Nachricht hörten. Nachdem aber Nachforschungen des Journalistenehepaares Naumann-Culpa aus Gemünd im Pfarrarchiv Marmagen die Nachricht bestätigten, fiel es ihnen nicht schwer, den im Jahr 1969 neu zu bauenden Dorfplatz 'Eiffelplatz' zu nennen.
    Wenn auch der im Bauplan des Platzes gedachte 'Eiffelturm in Miniatur' aus verschiedenen Gründen nicht errichtet wurde, so erinnert doch heute eine Gedenkplatte aus Bronze mit halbseitiger Eiffelturmandeutung und Erläuterungen an Gustave Eiffel und sein Werk.
    Jean Rene Bönickhausen wurde im Jahre 1680 geboren und getauft. Ein Landkartenausschnitt aus dem Jahre 1689 zeigt, daß vor 300 Jahren, also zu Lebzeiten Jean Rene Bönickhausens der Name Eiffel tatsächlich mit "ff" geschrieben wurde.


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