Chronologie zur
Dorfgeschichte
von Felix Bretz
Dem besseren Verständnis der Entwicklung des Ortes mag die Chronologie zur Ortsgeschichte dienen, die wesentliche, mir bis heute bekanntgewordene Ereignisse berücksichtigt, aber jeden Anspruch auf Vollständigkeit zurückweisen muß.
- 1000
Kelten wohnen in unserer Gegend. Der Name Marmagen ist
keltischen
Ursprungs.
- 600 bis -400
Germanen, aus dem Norden kommend, verdrängen die
Kelten bzw. vermischen sich bis zur Südeifel mit dem keltischen
Volksstamm,
den Treverern.
- 400
Die jüngere Eisenzeit (Latenezeit) beginnt. Kelten und
Germanen suchen und verarbeiten Eisenerz auch in unserem Raum. Die
'Hunsrück-Eifel-Kultur'
entsteht. Tote werden in Hügelgräbern beerdigt. In der
Jungeisenzeit
stellen alle diese Menschen ihr Eisen selbst her. Und immer ist der
freie
Germane Selbsterzeuger. Der Ort Marmagen liegt auf Erdschichten, die
laut
geologischer Erkenntnis Roteisenstein enthalten. Im Bereich des
heutigen
Ortes entstehen Pingenzüge (Buschgasse, Heideweg,
Burgstraße,
Webergasse u.a) die beim Abbau von Roteisenstein im Tagebau ausgeworfen
werden. Eisenschlacke am Trinkpütz, bei Schnichels in
Kuhfladengröße
läßt Eisenschmelze am Berghang in vorrömischer und
frührömischer
Zeit vermuten. Gleiches gilt für Schlackenfunde bei Schmahl
(ehemals
Schmidt), Buschgasse, 16, sowie Schlackenfunde und Rennfeuerreste bei
Brünker,
Klingelbendchen, die auf frühe Eisenschmelze, möglicherweise
schon in der vorrömischen Spätlatenezeit, schließen
lassen.
- 55
Cäsar erobert Gallien. Es gibt erste schriftliche Zeugnisse
über die Eifelbewohner. Cäsar nennt die Kelten in unserem
Raum
'Gallier'. In der Eifel lebt ein Mischvolk aus Kelten und Germanen. Es
betreibt Bergbau, Ackerbau und Viehzucht.
- 38
Marcus Vipsanius Agrippa ist römischer Statthalter in
Gallien.
- 28
Marcus Vipsanius Agrippa läßt während seines II.
Consulats
im Marmagener Wald an der Straße von Trier nach Köln
einen
römischen Meilenstein setzen, der seinen Namen trägt. Der
obere
Teil des Meilensteines ist "aus Erz gegossen", hat einen Umfang von 6
Fuß
und passt genau auf den 'Runden Stein' bei Milzenhäuschen. Die
Tatsache, dass der obere Teil aus Erz gegossen ist, ist ein Hinweis
darauf,
dass im Marmagener Raum in römischer und vorrömischer Zeit
Eisenerz
verhüttet wird.
Runder Stein
römischer
Meilenstein
- 20 bis - 19
Marcus Vipsanius Agrippa ist neben Kaiser Augustus zweiter Mann im
römischen Reich, er lässt während seiner 2.
Statthalterschaft
in Gallien eine Fernstraße von Südfrankreich über
Marcomagus
nach Köln
und weiter nach Norden anlegen . Siehe: Tabula Peutingeriana!
- 19 bis - 12
Marcus Vipsanius Agrippa, + 12 v.Chr., lässt das römische
Reich vermessen und eine Karte anfertigen für eine
Säulenhalle
auf dem Marsfeld in Rom. In dieser Karte werden die Grundlagen gesehen
zu der Tabula Peutingeriana, einer antiken Weltkarte, die nach
ihrem
letzten Besitzer, dem Augsburger Ratsherren Konrad Peutinger benannt
ist.
In dieser Karte ist Marcomagus als einziger Ort der gesamten Nordeifel
vermerkt. Dass in
der Nordeifel bis Köln kein weiterer Ort auf der Tabula
Peutingeriana genannt ist, hängt wahrscheinlich damit zusammen,
dass Cäsar das Gebiet der Eburonen und ihre Wohnorte radikal
vernichtet hatte, um sich an diesem Volksstamm zu rächen. Die
Eburonen hatten nämlich unter ihrem
Fürsten Ambiorix während eines Aufenthalts Cäsars in Rom
zwei seiner Legionen überrascht und aufgerieben. Die Orte Belgica
(Billig) und Tolbiacum (Zülpich) können daher nicht zu
Agrippas Zeit, sondern erst rund 150 Jahre später
nach ihrem Wiederaufbau im Wegeverzeichnis des Antoninus erscheinen.
- 12
Marcus Vipsanius Agrippa stirbt. Sein Name stand auf dem 1590 vom
Blankenheimer
Grafen im Marmagener Wald gefundenen römischen Meilenstein.
Nach der Beschreibung dieses Steines durch Johann Friedrich Schannat
vor
300 Jahren passen seine Maße (Umfang und Durchmesser) genau auf
den
'Runden Stein' bei Milzenhäuschen. Dieser Stein steht heute noch
an
einer Stelle, an der in früheren Zeiten eine wichtige
Straßenkreuzung
gewesen sein muß (siehe 'Preußische
Kartenaufnahme-Uraufnahme'
von 1846).
augusteisch
- 27 bis.+ 14
Keramikfuß (-Stöpsel) einer römischen
Ölamphore
aus der Zeit des Kaisers Augustus vor rund 2000 Jahren in der Nähe
des Wasserhochbehälters, im Verlauf der Römerstraße
Trier-Köln,
auf dem Cervusknoppen (gefunden im Jahr1995)
100 bis 200
Römisches Brandgrab bei Gertrud Kraus (Poth), Schleidener
Str., (entdeckt 1957).
200 bis 500
Römischer Eisenschmelzofen mit Arbeitsraum bei Erich Mandl,
Schleidener Str. (entdeckt 1993) Funde: römische Keramikscherben,
Eisenschlacke, römisches Mauerwerk; vermutlich im 10. Jh.
weitergenutzt.
im 5. Jh.
Als die Franken den Ort in Besitz nehmen, finden sie
Straßen
in den Pingenzügen, in denen zur Eisenzeit nach Roteisenstein
gegraben
worden ist: Buschgasse, Bahn (Am Eiffelplatz), Langsgasse (unterer Teil
des "Keltenring"), Heideweg, Klostergasse, Webergasse, Urgasse,
Burgstraße
(oberer Teil), Kirchgasse (Teil der Kölner Straße entlang
der
Kirche)
496
Frankenkönig Clodwig (481 -511) läßt sich mit seinen
höchsten Würdenträgern taufen. Der Christianisierung
des Landes steht nichts mehr im Wege. Das Christentum ist zu einer
verbreiteten, staatlich nicht nur geduldeten, sondern geförderten,
ja befohlenen religiösen Praxis geworden. (Ternes; Die Römer
an Rhein und Mosel)
6. Jh.
Die größten Gebiete der Eifel sind christianisiert.
8.bis 9.Jh.
Marmagen besteht als Pfarrei wahrscheinlich schon zur Zeit Karls
des Großen (768 - 814). (Liber valoris, um 1316!)
845
Die aus dem skandinavischen Raum kommenden Normannen (Wickinger)
bemächtigen sich in einem beängstigenden Siegeszug Europas.
845
werden Hamburg und Paris erobert, wenige Jahre später Köln,
Trier,
und Metz (Läpple, Kirchengeschichte).
etwa 920
Der Ritter Sibodo von Hochstaden, Graf von der Aare stiftet das Kloster
Steinfeld und gibt ihm Hoheitsrechte über Marmagen, Urft,
Wahlen
und Wehr.
955
An der Schlacht auf dem Lechfeld, 8.10.955, soll ein Ritter
von Marmach teilgenommen haben, der aus Dankbarkeit für seine
Errettung
in seinem Heimatort Marmagen die Verehrung des hl. Laurentius
eingeführt
haben soll
10 Jh.
Eisenschmelzofen aus spätrömischer Zeit bei Mandl,
Schleidener Str., vermutlich weitergenutzt (Tonscherben aus dem
10 Jh., "Mayener Ware" neben römischer Keramik gefunden.)
1117
In Marmagen entstehen: ein Stadelhof (Heisshof),Maarhof,
Großmontjoierhof,Thurnhof
(lt. Steininschrift).
1187
Philipp von Heinsberg, Erzbischof von Köln, bestätigt
dem Kloster Steinfeld den langjährigen Besitz von Hof und Land im
schon zur Römerzeit besiedelten Marmagen (Joester, Steinfelder
Urkundenbuch).
Über ein Gotteshaus ist in dieser Urkunde nichts gesagt.
12.Jh.
Marmagen wird (in den Erzählungen des hl. Hermann Josef) Marmach
genannt, es wird u. a. eine Hildegundis 'Hermann von Marmachs Tochter'
erwähnt.
12.bis 13. Jh
Dorfburgen entstehen, burgähnliche, stark befestigte
Wohnhäuser,
mitten im Dorf oder am Rande eines Dorfes als Wohnsitze des kleinen
Adels.
(Entstehung der Marmagener Burg?)
1269
Marsilius von Marmagen wird in einem Dokument erwähnt,
das auf Streitereien verweist zwischen dem Kloster Steinfeld und einem
Conrad von Schleiden.
1282
Hermann von Marmach ist Burgmann in Reifferscheid.
1285
Erwähnt wird in einer Urkunde ein "Coblin von Marmagen"
als Freund des Kuno von Bettingen.
1296
Erwähnt wird ein Ritter Heinrich Smeich und Gobelin von
Marmach.
1297
Truchseß Conrad von Marmagen, Elz genannt, wird
erwähnt
mit einem Güterverkauf.
1315
Seit 1315 untersteht den Steinfelder Äbten die Gerichtsbarkeit
über die Unterherrschaft Steinfeld des Kölner Kurfürsten,
zu der auch Marmagen gehört. Der Steinfelder Hof in Marmagen
(ehemals
Nagelschmitz, Kölner Straße) dient zeitweilig als
Gerichtsgebäude
des Klosters.Zu Schöffen sind bestellt:
um 1523 Symon Sleyrff
um 1583 Johan Halfman Teylen
um 1640 Müller-Trenzen
um 1670 Johannes Schmidt
um 1677 Wilhelm Schmidt
um 1700 Heinrich Knoll
um 1316
Marmagen erscheint im 'Liber valoris' als Marmage. Im 'Liber
valoris', welches Erzbischof Heinrich II von Virneburg (1304 - 1332)
zur
Steuererhebung anlegen ließ, ist u.a. Marmage im Eifeldekanat
erwähnt.Die
Herausgeber des 'Liber valoris', Binterim - Mooren, vermerken
ausdrücklich,
dass fast alle in demselben genannten Pfarreien wahrscheinlich schon
zur
Zeit Karls des Großen (768-814) bestanden haben.
um 1415
Lorenz von Marmagen mit Gattin Bele und Sohn Gerhart werden
in einem Steinfelder Sterberegister erwähnt.
1433
Der Marmagener Pfarrer Tillmann von Euskirchen bekundet, dass der Junker
von Mirbach das Patronat der Kirche hat.
1490
Steinfeld verteidigt seine Hoheitsrechte in Marmagen gegen
Wildenburg.
15.bis 16.Jh.
Den Mirbachs auf Burg Arloff gehört das Marmagener Patronatsrecht.
seit 1432.
Eisenindustrie in der Eifel blüht auf. Wälder werden
abgeholzt und verwüstet, 1486 beginnt die Holzköhlerei in
größerem
Umfang.
Anfang 16. Jh.
Einschiffige Marmagener Kirche wird in Stein gebaut als
spätgotischer
Bau des beginnenden 16. Jh. Er besteht bis zum Jahr 1896. Reste dieses
Kirchenbaus sind Chor und heutige Taufkapelle.
1505
Gregorius von Trier gießt die kleinste Kirchenglocke mit
dem Ton gis'
1510
Gregorius von Trier gießt die mittlere Kirchenglocke mit
dem Ton fis'. Beide Glocken hängen heute noch in unserem
Kirchturm.
(Die große Glocke, Ton dis', wurde gegossen von der Fa. Mark in
Brockscheid
im Jahr 1984.)
1513
Dechant Johannes Remelinckhausen, Pfarrer von Marmagen, ist
der erste, bekannte Dechant im Eifeldekanat. Er sammelt die Statuten
des
Eifeldekanats.
1523
Prozeß zwischen dem Kloster Steinfeld und Marmagener
Bürgern
wegen Landstreitereien und Weiderechten, dabei werden dem Kloster die
alleinigen
Weiderechte in den Marmagener Wäldern zugesprochen.
1523
Die Orte Steinfeld, Marmagen, Urft und Wahlen gehören zur Steinfelder
Unterherrschaft des Kurfürstentums Köln und zum
Kurkölnischen
Amt Hardt, bis zum Jahr 1794. Der Steinfelder Abt hat Hoheitsrechte in
den genannten Orten und übt die Gerichtsbarkeit aus.
1530
Mögliche Entstehungszeit der heutigen Marmagener Burg (Schriftliche
Belege fehlen). Siehe deshalb auch 12. bis 13. Jh.!
1540 bis 1582
Prälat Jakob Panhausen von Steinfeld kauft Land in
Marmagen.
Außerdem erwerben die Klosterherren im Laufe der Zeit fast
alle
größeren Gutshöfe und Ländereien in Marmagen.
1559
Das Kloster Steinfeld verkauft dem Schultheiß zu Steinfeld seinen
Hof zu Marmagen, den es erst 1554 gekauft hatte.
1590/91
Einquartierung Kölnischer Soldaten im Ort Marmagen, daher
Streit zwischen dem Kloster Steinfeld und den Grafen von Blankenheim
und
Wildenburg
1596
Das Patronatsrecht über die Marmagener Kirche gelangt durch
Heirat der Katharina von Mirbach mit Conrad von Freymerstorff in
den
Besitz der Herren von Freymerstorff zu Pützfelt an der Ahr.
1599
'Descriptio rusticorum', eine Güterauflistung für
die Einwohner von Marmagen wird angefertigt (HSTAD Kurköln II,
Akten
1142, S20-22)
1604
Peter III. Marmagen verstirbt als Abt des
Prämonstratenserklosters
Arnstein an der Lahn.
1616
Zehntstreit zwischen Abt Christopherus Pilkmann in Steinfeld
und dem Pastor von Marmagen Hubrecht von Caster (Churmöden
Lägerbuch
v. 17o6)
1618 bis 1648
Dreißigjähriger Krieg, ein Religionskrieg zwischen
Katholiken
und Protestanten
1630
Bertram Beyssel von Gymnich, Herr zu Schmidtheim, Amtmann von
Steinfeld,
schreibt am 11. Nov. 1630 an den Abt von Steinfeld:"Bey meyner
jüngsten
Hexenexecution seyn ziemlich viel Marmager eingelaufen. Ich werde in
Kurzem
allhier reyn Arbeit machen und das Ungeziffer ausfegen. Gott sei mit
uns."
1631 bis 1638
An Hunger und Pest sterben viele Menschen hierzulande und im
benachbarten Prümer Raum.
1632
Graf Johann Arnold von Manderscheid-Blankenheim verlehnt dem
Brunnenmeister
Conrad Märten von Bamberg das neu begonnene Bergwerk im
Petersholz.
1640
Johann Marmagen, gest. 1640, Franziskanermönch, liegt als
Wohltäter des Klosters begraben vor dem Altar der ehemaligen
Kirche
des Collegiatstifts Garden (zwischen Koblenz und Cochem).
1641
Eisenerzabbau bei Marmagen:"In den Jahren 1641 - 1650 wurde
die Karre Eisenstein in den Gruben des Klosters Steinfeld bei Marmagen
mit rund 3 Gulden bezahlt." (Neu, Eisenindustrie, S.27)
1662
Am 16. März 1662 übernimmt das Kloster Steinfeld das
Patronatsrecht
der Marmagener Pfarrkirche von Freymerstorff zu Pützfeld mitsamt
einem
Hof für 2600 Reichsthaler. <Pützfelterhof auf
Pützberg?>
1667
Jakob Schmitz, Burghalfen genannt, hat die Marmagener Burg vom
Kloster Steinfeld als Lehen.
1676
Valentin Wiedenhaus aus dem Land Braunschweig erhält die Belehnung
mit dem Bergwerk Petersholz.
1678
Mathias Thurn ist Pächter der Kirchenmühlen im
Seeltal.
(Siehe auch 1708!)
1680
Am 10. Januar 1680 wird getauft Wilhelm Heinrich Bönickhausen,
ein Ur-Urgroßvater des Eiffelturmerbauers Gustave Eiffel (1832-1923).
Wilhelm Heinrichs Vater heißt: Leo Heinrich Bönickhausen.
Dieser
ist Lehrer und Sacristan in Marmagen und verheiratet mit Güdula
Schnorrenberg.
um 1700
Marmagen wird seit 'unvordenklicher' Zeit durch einen Canonikus aus
Steinfeld administriert (Schannat/Bärsch, Eiflia sacra).
um 1700
Im Churmöden Lägerbuch von 1706 werden genannt:
Steinfelder
Höfe in Marmagen:
Steinfelder Burch, Steinfelder Stadelhoff; Steinfelder Hoff von
Montjoye,
Fürsten der Freyen Hoffe genannt; Steinfelder Hoff
Hofgerechtigkeiten:
-Heinrich Heiss und Tringenhaus Kinder, Hofgerechtigkeit ohne Platz
- Michell Weyler, Hofgerechtigkeit von dem Kalberbenden
- Johannes Schlirfft, Hofgerechtigkeit
<Es waren Höfe mit rechtlich begründeten Befugnissen oder
Vorrechten>
nach 1700
Pastor Merian Trimborn (1699-1792) aus Bessenich ist Inspekteur der
Steinfelder Erzgruben zu Marmagen.
1706
Erneuertes Marmagr 'Churmöden Lägerbuch', ein
Güterverzeichnis
des Klosters Steinfeld, wird erstellt von Abt Michael Kuell.(Es wird
heute
aufbewahrt im Archiv der Gemeinde Nettersheim)
bis 1708
Sohn des Mathias Thurn, Betreiber der Mühlen im Seel,
(Siehe
1678!) nennt sich Thurnmüller.Weitere Besitzer der
Mühlen
nach der Säkularisation (1802) sind: Baales - Möller
Chreß
- Blümchen (aus Wahlen) - Schlierfft - Zöll
1718
Hausgerechtigkeiten in Marmagen: Kirchgass, Nr. 1 - 23; Auf
den Höfen, Nr. 1 - 5; Im Cloister, Nr. 1 - 5; Ahm Brückig,
Nr.
1 - 4; Lange Gass, Nr. 1 - 6; Bahn , Nr. 1 - 15; Insgesamt sind es
90
Hausgerechtigkeiten.
1725
Der Steinfelder Abt Michaell Kuell kauft vom Freiherrn Arnold
von Metternich dessen zu Marmagen gelegenen Metternicher- oder
Thurnhof.
1739
Marmagen ist ein Dorf mit 400 Seelen an der Römerstraße
(J.-Fr.-Schannat,+6. März 1739).
1746
Johannes Adams und Catharina Cremers, Eheleute, sind Bewohner
der Marmagener Burg; die Inschrift über dem Herd der
Burgküche
lautet: Laudetur Jesus Christus Joannes Adams + Catharina Cremers
Eheleuth
Anno 1746, den 31.8. bis . . .
1746
"Ein kurkölnisches Kommando von 30 Mann" rückt mit einigen
Fahrzeugen von Zülpich her in Marmagen ein". Die Truppe hat den
Auftrag,
alte Rechte mit Waffengewalt einzufordern. Der Steinfelder Abt
protestiert
energisch. Es entsteht ein jahrzehntelanger Rechtsstreit.
1782
Das Kloster Steinfeld erhält im Streit mit dem Kölner
Kurfürsten
das alleinige Nutzungsrecht an den Marmagener Erzgruben und
Marmorbrüchen.
1782
Ein langjähriger Streit der Abtei Steinfeld mit dem Kölner
Erzbistum über die Unterherrlichkeit der Abtei in den Dörfern
Marmagen, Urft, Wahlen findet durch Vergleich einen Abschluss
dahingehend,
dass Steinfeld die 'Superiorität' von Köln anerkennt und
statt
des Zehnten für die Vergangenheit 200, für die Zukunft 1000
Karolin
zahlt.
1783
In der Pfarre Marmagen wird ein Verzeichnis der Gläubigen
erstellt,
unter dem Namen Status animarum Parochia in Marmagen de anno 1783 prima
Augusti.
(Nachstehend ein Auszug der Familiennamen aus dem
'Seelen'-Verzeichnis
vom 1. August 1783 mit Anzahl der zugehörigen Personen)
Status animarum Parochia in Marmagen de anno 1783
prima Augusti (Auszug)
1 Thurmhof: Senftleben-Mottoni, 8 Personen
2.Dormagen-Künn,
7P.
3.Thurn-Coentzgen, 4P.
4.Poentzgen-Adams,
8P.
5.Lennarz, 1P.
6.Heihs-Poentzgen,
4P.
7.Schumacher-Ley, 2P.
8.Rau-Heihs,
7P.
9.Maarhof:Hanfels-Nelles, 10P.
10.Muhr-Schmitz,
5P.
11.Müsch-Müller, 5P.
12.Schlirf-Heck, 2P.
13.Schmitz-Müsch,
2P.
14.Thelen-Schmidt, 5P.
15.Schmid-Diefenbach,9P.
16.Diefenb.-Thurnmüller,3P.
17.Dormagen-Mengelbier,10P.
18.Schmid-Picks,7P.
19.Holtzenheuer-Schmid,3P.
20.Schmid-Ley, 8P.
21.Thurn-Nelles,
9P.
22.Thurnmüller-Henn, 12P.
23.Picks-Muhr,
4P.
24.Schumacher-Thurn, 4P.
25.Mehren-Reipack,
5P.
26.Huff-Thurn, 5P.
27.Kurt-Huff,
8P.
28.Heihs-Thurn, 2P.
29.Inadibus
Klöckner,0P.
30.Heinen-Meyer, 3P.
31.Müsch-Heinen,
10P.
32.Thurn-Schmid, 5P.
33.Geuer,
2P.
34.Schlirf-Pütz, 7P.
35.Schmid-Ring,Schmitz,
6P.
36.Thurn-Müsch, 3P.
37.Renn-Coentzges,
4P.
38.Thurnmüller-Schmid, 5P.
39.Renn-Vohsel,
5P.
40.Schmid-Ley, 3P.
41.Schumacher,
4P.
42.Coentzges-Miltz, 3P.
43.Recker-Krumpen,
5P.
44.Theisen-Heihs, 2P.
45.Mertens-Thurnmüller,4P.
46.Fritz-Becker, 5P.
47.Poentzgen-Rütt, 5P.
48.Krätzerhaus Pötz-Schmid, 4P.
49.Schumacher,
7P.
50.Müller, 3P.
51.Inadibus Krumpen,Schmid,
2P.
52.Schmid, 2P.
53.Thurn,
3P.
54.Schmid-Thurnmüller, 6P.
55.Schmid-Poot,
3P.
56.Knoll-Müllers, 7P.
57.Inadibus Lauter,Plöng,
9P.
58.Rau-Hahn, 7P.
59.Knoll-Miltz,
4P.
60.Schmid-Thurn, 8P.
61.Hacks-Thurn,
3P.
62.Adams-Müller, 9P.
63.Monjoierhof: Ring-Keihten, 5P.
64.Dieffenbach,Moos-Recker, 6P.
65.Renn, Geschwister,
2P.
66 Bretz-Schmid, 6P.
67.Leyendecker-Schmid,
6P.
68.Piel-Knoll, 3P.
69.Inadibus Heinen-Muhr,
2P.
70.Heinen-Thurn, 7P.
71.Inadibus Lauter,Leyendecker-Renn; 8P.
72.Vohsel-Ehser,
7P.
73.Ehser-Meyers, 3P.
74.Burghof: Schimmel-Becker, 6P.(2 Knechte, 1 Magd)
75.Schumacher-Steinwarz,
6P.
76.Muhr-Miltz, 6P.
77.Schmid-Biema,
5P.
78.Meyer-Webers, 4P.
79.Gerardshof: Lauter-Coentzgen, 7P. (1 Knecht)
80.Beelen,
2P.
81.Thurn-Coentzgen, 5P.
82.Schlirf-Hülters,
5P.
83.Heinen-Heihs.Ring, 9P.
84.Heinen-Neumanns, 6P.
85.Dormagen,Sambell-Winter, 5P.
86.Rütt,
2P.
87.Claehsen-Thurn, 5P.
88.Adams-Klein,
9P.
89. Inadibus Schmid, 3P.
90.Domus Pastoralis, 6P. (2 Knechte, 3 Mägde)
Insgesamt leben am 1. August 1783 in Marmagen in 90 Häusern 463 Christen.
1783
Die Marmagener Burg wird laut Aufstellung der Steinfelder Höfe
am 1.8.1783 Burghof genannt. Bewohner der Burg sind Johannes
Schimmel
und Anna Margaretha Becker.
1783
Steinfelder Höfe um 1783 sind: 1. Schlierfter Hoff, 2.
Gerardshof, 3. Turmhof, 4. Maarhof, 5. Nyringhof 6. Montjoyerhof, 7.
Burghof.
1790
Die Steinfelder Hütte (auf dem Gelände des heutigen
Hermann-Josef-Hauses
in Urft) verhüttet Brauneisenstein und Roteisenstein, gewonnen in
den 10 Grubenfeldern von Marmagen.
1794
Die Nachwehen der Französischen Revolution (1789) beenden in der
Eifel die Zeit der Leibeigenschaft.
1800 bis 1820
Eisenerzabbau
_________________________________________________________________________
Ort
Gruben
Arbeiter
Jahres-
Preis/10 DZ
produktion
Mar./Urft
20-23
65
10500 dz 9 frs/15 cat
1810
Der französische Bergbauexperte M.T. Calmelet besichtigt die
Bergwerke der Eifel im Arrondissement Prüm bei Urft, Nettersheim,
Marmagen und schreibt: Grubendurchmesser 1,00 - 1,30 m, Tiefe 20 m, 24
m, einige bis 30 m, am unteren Ende 2 oder mehr Gänge, bis zu 12,
15 und 20 m lang. Durchschnittlich arbeiten 2 bis 3 Mann an einem
Grubenschacht.
Preise werden beim Abtransport an den Gruben gezahlt. Der Erzabbau
erfolgt
fast nur von November bis Februar von Bauern der umliegenden Orte.
1815
Die Bürgermeisterei Marmagen mit den Orten Urft und
Nettersheim
wird 'erstellt'.
1816
Joh. Heinrich Virmont bittet um Schürferlaubnis nach Eisenstein
in Weilerbusch.
1816/1817
Es war ein Hungerjahr. Bei Marmagen im Wald wird der Kadaver
eines erschossenen Wolfes gefunden, nach Hause geschleppt und verzehrt.
Wölfe gibt es in den Eifelwäldern bis ins 19. Jahrhundert.
1818
Josef Arth wird Besitzer des Burghofes.
1824
Die Pfarrkirche besitzt im Seel eine Mühle mit Bering.
1827
Matthias Schmidt unterhält eine Eisensteingrube auf Mellbaum.
1828
Ein neues 'Marmagener Lagerbuch' wird angelegt.
1831
Englisches Eisen ist in Köln billiger zu kaufen als das Eisen
aus der Eifel.
1832
Peter Renn u. A. unterhalten Eisensteingruben auf: Eisenkaul,
Finnschleiden, Sechs Morgen, Wegscheid, Schivelshahn, vor Halbig,
Galgenberg,
Gräventhal.
1835
Brauneisenstein von Kuckesberg wird nach Oberhausen (bei
Schleiden)
zur Verhüttung geliefert.
1836
Durch Kabinettsbeschluss wird verboten, in der Eifel Häuser
mit Stroh abzudecken. Furchtbare Brände hatten vorher ganze
Dörfer
zerstört.
1840
Bau des heutigen Pfarrhauses
1845 bis 1847
Notjahre in der Eifel. Viele Eifelbewohner wandern aus nach
Amerika.
1849
Ausbau der Landstraße, L 204, von Wallenthal-Urft-Marmagen
vorbei an Milzenhäuschen nach Schmidtheim. Bis zu diesem Zeitpunkt
führt die Straße von Marmagen nach Schmidtheim am 'Runden
Stein'
vorbei.
um 1850
Marmagen verwandelt sich vom ehemaligen Gruben- und Bauerndorf in ein
lebendiges Handwerkerdorf, dessen Bauleute bis heute weit und
breit
bekannt, gesucht und willkommen sind.
1852
Marmagen ist ein Kirchdorf mit 90 Häusern und einer
Bevölkerung
von 485 Seelen sowie Hauptort einer Bürgermeisterei, zu der noch
die
Gemeinden Nettersheim, Schmidtheim und Urft gehören.
1863
Johann Michael Thurmüller ist Eigentümer eines
Grundstücks
mit Resten einer alten Mühle zwischen Marmagener Bach und
Wissberg.
1868
Niedergang der Eisenindustrie in der Eifel. Marmagen entwickelt
sich bis ins 20. Jahrhundert zum sogenannten Handwerkerdorf.
1868 bis 1870
Bau der Eisenbahn von Kall nach Gerolstein. Nach den ersten
Bauplänen soll die Bahnlinie von Urft durchs Gillesbachtal,
westlich
an Marmagen vorbei durchs Marmagener-Bach-Tal nach Schmidtheim
führen.
Spätere PLäne führen zum heutigen Schienenverlauf.
Okt. 1883
Bei Vellerhof, im Raum Blankenheim wird ein Wolf geschossen, weitere
Wölfe
werden gesichtet.
1883
Die Jünkerather Gewerkschaft läßt das ehemalige Eisenhüttenwerk
Steinfeld, 5 Minuten vom Bahnhof Urft an der Straße nach
Marmagen
gelegen, öffentlich versteigern.
1884
Marmagen wird postalisch von Urft versorgt. Postzusteller Josef
Milz holt die Post am Urfter Bahnhof ab und bringt sie nach Marmagen
zur
Poststelle Schumacher.
1884
Im Februar wird Holz aus dem Gemeindewald Marmagen verkauft.
"Der Förster Müller, Marmagen (Post Urft) erteilt nähere
Auskunft im Locale des Wirtes Schmidt-Thurmüller".
um 1884
Bau der heutigen Landstraße, L 205, zwischen Marmagen
und Nettersheim, sieben Jahre später:Bau der Kreisstraße
Marmagen
Wahlen.
1889
Weg von Marmagen nach Stritterhof wird ausgebaut.
1896
Kirchenvergrößerung, altes Hauptschiff wird bis auf
Chor und heutige Taufkapelle abgerissen; Hauptschiff und zwei
Seitenschiffe
werden neugebaut nach Plänen des Kölner Architekten Eduard
Endler.
1897
Die Gemeinden Marmagen und Nettersheim kaufen eine Walze zum Festwalzen
der Wegbefestigungen.
1899
In Marmagen wird ein Spar- und Darlehnskassenverein
gegründet
und in das Genossenschaftsregister eingetragen.
1903
Anpflanzung von Obstbäumen an der Straße
Marmagen-Nettersheim
vom Rat beschlossen.
1905
Ein Attentat wird auf Pfarrer Kremers verübt, der sich
für die Flurbereinigung in Marmagen eingesetzt hat.
1905 bis 1910
Eine Zusammenlegung (Flurbereinigung) wird in der Gemarkung
Marmagen durchgeführt. Danach ist der Einsatz von
Mähmaschinen
in der Flur möglich.
1910
Die im Jahre 1907 für den Ort beschlossene Wasserleitung
wird fertiggestellt. Der Ortsteil Bahrhaus wird wegen zu hoher Kosten
vorerst
nicht angeschlossen.
1910
Marmagen wird mit elektrischem Strom versorgt.
1911
Der Ort Marmagen ist mit Einquartierung von Soldaten
überlastet.
(Manöver vor dem 1. Weltkrieg)
1911
Die Gemeinde Marmagen stellt 7600 Mark bereit für den Ausbau
des Niederspannungsnetzes im Ort.
1912 bis 1913
Das Niederspanungsnetz im Ort wird ausgebaut, auch Bahrhaus wird
an das Stromnetz angeschlossen. Elektrische Motoren treiben
Dreschkasten,
Kreissägen und andere Maschinen.
1914
Auf Hollebich, etwa 1000 m östlich von Marmagen, an der alten
Straße von Marmagen nach Nettersheim, auf dem Feld von Peter
Tönnes
finden Arbeiter in einer Tiefe von 30 cm ein rundes
Holzgefäß
mit etwa 300 römischen Münzen.
1914 bis 1918
Erster Weltkrieg, in dem 22 Marmagener Soldaten ihr Leben lassen
müssen.
1919
Tod des unvergeßlichen Pfarrers und Ortsschulinspektors Kremers
1919
Mathias Esser wird Gemeindevorsteher in Marmagen
1920
Pfarrer Josef Mockel wird Seelsorger in Marmagen.
1922
Auf der Bahn (heute: Am Eiffelplatz) wird die Bekiesung der
Römerstraße
entdeckt.
1923
Im Brückisch (heute: Nettersheimer Str.) wird bei Handarbeiten
die Römerstraße gesichtet.
1923
Inflation (Geldentwertung), 1 Billion Papiermark hat den Wert
von einer Goldmark.
1923
Kirchenerweiterung, Neubau des baufälligen Kirchturms und
Vergrößerung um 2 Joche nach hinten als 'Notstandsarbeit'
(ABM)
für die Marmagener Bauhandwerker, die 1923 großenteils
arbeitslos
sind.
1924
Am südlichen Ortsrand (heute: Kapellenstraße, bei Marticke)
wird die Römerstraße in einer Tiefe von 1,10 m
gefunden.
1926
Lehrer Wilhelm Schumacher tritt in den Ruhestand, nachdem er
42,5 Jahre Lehrer in Marmagen gewesen ist.
1926
Josef Schumacher wird Schulleiter in Marmagen.
1927
Für das Feuerlöschwesen wird ein Steigerturm in der
'Scheidemannsallee'
(heute: oberer Keltenring) gebaut.
1930
Bau des alten Sportplatzes vor dem Sträßchen
1930
Pfarrer Mockel entdeckt hinter der Kirche ein Gefäß mit
römischen Münzen.
1933
Adolf Hitler übernimmt die Macht im Deutschen Reich.
1933
Die Verwaltungen der Bürgermeisterei Marmagen und der
Bürgermeisterei
Kronenburg werden bei der Amtsverwaltung in Schmidtheim vereinigt.
1933
Richard Burtscheid wird Gemeindevorsteher in Marmagen, im Jahre
1934 darf er sich Gemeindeschulze nennen und ab 1935 Bürgermeister
von Marmagen
1939
Beginn des 2. Weltkrieges
Bedingt durch diesen Krieg müssen 62 Einwohner unseres Ortes ihr
Leben lassen, entweder an der Front oder in der Heimat.
1942
Nach einem nächtlichen Bombenangriff auf die Stadt Köln
lässt
ein feindliches Flugzeug, das von deutschen Jagdflugzeugen
bedrängt
wird, seine Bomben über Marmagen fallen. Sie gehen in der
Schützenstraße
nieder und verursachen erheblichen Schaden an den Häusern Ignaz
Schröder
und Lorenz Zalfen. Ein Bombensplitter durchschlägt am Hause Franz
Bretz, Nippes, 150 Meter neben dem Bombeneinschlag, einen
Fensterrahmen,
eine Innentür und zwei Innenwände. Auf diesem Weg streift er
die linke Schläfe der erschrocken aus dem Bett aufgesprungenen
Frau
Anna Bretz. Sie kommt mit einer Schürfwunde und dem Schrecken
davon.
Danach verbringen viele Marmagener Familien halbe Nächte in
Luftschutzkellern,
bis sich die Lage nach Monaten beruhigt hat.
1944
Am ersten Weihnachtstag, während der Rundstett-Offensive
in den Ardennen, bombardieren amerikanische Bombergeschwader viele, mit
deutschen Soldaten belegte Dörfer in der Eifel. Die
Nachbardörfer
Wahlen und Zingsheim brennen lichterloh, als gegen Mittag ein
Geschwader
Brand-
und Sprengbomben über Marmagen abwirft. Die Bombardierung ist
wohl im falschen Augenblick befohlen; die Bomben fallen südlich
des
Ortes ins Feld bzw. in den Wald. Noch heute danken wir Marmagener
unserm
Schöpfer für die Errettung des Dorfes im Gottesdienst
jedes ersten Weihnachtstages.
1945
Am 6.3.45 um 18 Uhr wird der Helm des Kirchturms von einem
Artilleriegeschoß
getroffen. Er legt sich horizontal auf das Mauerwerk des Turmes.
Danach
ist im Mai das Ende dieses furchtbaren Krieges.
1946
Hubert Schmidt, Landsgasse, heute: Keltenring, wird
Bürgermeister
von Marmagen.
1947
Die 1. Motorspritze für die Freiwillige Feuerwehr wird
angeschafft.
1948
Anton Schröder wird Bürgermeister in Marmagen.
1948
Die Poststelle wird im Hotel Eifeler Hof untergebracht und
bleibt
dort bis zum Jahre 1998 . Vorher versahen Josef Klaßen,
Klostergasse,
heute: Kölner Straße (Quelle), und im letzten Weltkrieg
Paula
Pönsgen, Am Trinkpütz, den Posthalterdienst.
1949/50
Neubau des Feuerwehrgerätehauses 'Auf dem Nippes'
1950
Lehrer Mittelstädt wird Schulleiter.
1950
Der Ort Marmagen wird kanalisiert.
1950
Die Kanalisierung des Ortes wird im Herbst mit der Verlegung restlicher
Nebenanschlüsse beendet.
1950
Das Ortsstromnetz wird für 10000 DM an die
Kreisenergieversorgung
verkauft.
1950
Mit Hilfe eines Zuschusses der Zivilgemeinde wird das Kirchendach
erneuert
und eine neue Kirchturmspitze aufgesetzt.
1951
Ein Postbus verbindet Marmagen erstmalig durch eine
öffentliche
Verkehrseinrichtung mit dem Netz der Deutschen Bundesbahn, den
Bahnhöfen
Urft und Blankenheim-Wald. Der Bus wird im neu erstellten
Feuerwehrgerätehaus
untergestellt.
1953
Der Ortsteil Bahrhaus wird an das zentrale
Wasserversorgungsnetz
der Gemeinde Marmagen angeschlossen.
1954
Schulneubau im Brückig, heute: Nettersheimer Straße
1954
Erich Froitzheim wird als neuer Pfarrer in Marmagen
eingeführt,
nachdem Dechant Beckschäfer im Jahr 1953 und dessen
Nachfolger
Mathias Winzen im Jahr 1954 verstorben waren.
1954
Bau einer zentralen Kirchenheizung an St. Laurentius.
1954
Der Gemeinderat beschließt die Führung eines Marmagener
Gemeindewappens.
Obere Hälfte: ein linkshin gerichteter schwarzer Gitterrost im
Silberfeld,
untere Hälfte: drei goldene Lilien, 2:1 in blauem Feld (Das obere
Feld zeigt ein Attribut des Ortspatrons Laurentius, den Gitterrost; das
untere Feld zeigt Attribute des hl. Potentinus von Steinfeld, drei
Lilien.)
1954
Eröffnung der Pfarrlichtspiele Marmagen
1955/56
Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Kirche: Abbau
von Hochaltar (außer Altartisch) und Seitenaltären, Bau der
jetzigen Sakristei (Die alte Sakristei wird zur Taufkapelle),
Kommunionbank
Predigtstuhl, Orgelempore aus Holz und die Bilder zum Kreuzweg werden
entfernt.
Deckengemälde werden weiß überstrichen, und in den 60er
Jahren werden 320 gut gepolsterte Stühle an Stelle bis dahin
vorhandener
Holzbänke eingestellt.
1957
Beim Aushub der Baugrube zum Bau des Hauses von Gertrud Poth (Kraus)
in der Schleidener Straße wird ein römisches Brandgrab
entdeckt mit dickbauchigem Tongefäß, Tonscherben und
Leichenbrandsplittern.
1958/59
Unsere Kirche St. Laurentius erhält eine neue Orgel mit
24 Registern von der Fa. Klais, Bonn.
1959/60
Bau der Turnhalle durch die Kirchengemeinde, sie wird von der
Schule und der Sportjugend zur Körperertüchtigung, daneben
von
der Kirchengemeinde als Kinosaal genutzt.
1961
Alois Maus wird nach der Gemeinderatswahl neuer
Bürgermeister
der Gemeinde Marmagen.
1962
Der Gemeinderat beschließt, die Kriegstotengedenkstätte
auf dem Friedhof, hinten, rechts neu anzulegen.
1963
Einleitung des zweiten Flurbereinigungsverfahrens für die
Gemarkung Marmagen in diesem Jahrhundert.
1963
Straßen und Wege innerhalb der Ortslage werden, wegen des
ständig
zunehmenden Straßenverkehrs durch motorisierte Fahrzeuge, im
Flurbereinigungsverfahren
auf eine Breite von 8 Metern ausgewiesen.
1964
Nach der Gemeinderatswahl wird Felix Bretz einstimmig zum
neuen
Bürgermeister der Gemeinde Marmagen gewählt.
1965
Der Gemeinderat erörtert erstmalig die Anlage eines
Gemeindeplatzes
als Kirmesplatz,Parkplatz und Platz für öffentliche
Veranstaltungen
(heute: Eiffelplatz)
Januar 1965
Die Trinkwasserversorgung des Ortes Marmagen ist häufig nicht
gewährleistet.Ein großer Teil der Leitungen des
Ortsnetzes
muß saniert werden. Die Gebühren decken nur einen geringen
Teil
der erforderlichen Ausgaben. Dennoch kann sich die Mehrheit des Rates
nicht
für die Anschaffung von Wasseruhren entscheiden.
November 1965
Der Gemeinderat beschließt, die Wasserversorgung des Ortes
Marmagen dem Wasserverband Oleftal in Hellenthal zu
übertragen,
ab 1. Januar 1966.
April 1965
Um eine geregelte Abfallbeseitigung zu gewährleisten,
wird
die staubfreie Müllabfuhr zur Deponie nach Mechernich
eingeführt.
1965/66
Bau des Ehrenmals auf dem Friedhof im Zusammenhang mit der
Kriegsgräberanlage
und Setzen des neuen Friedhofskreuzes aus Eiche mit Bronzekorpus
1966
Der Rat beschließt, einen neuen Sportplatz in der Nähe
der Schule bauen zu lassen.
1966
Zur Förderung des Fremdenverkehrs soll lt. Ratsbeschluß
im Marmagener-Bach-Tal, westlich des Märtesberges ein 'Kahnweiher'
angelegt werden. (heute: Hermann-Löns-Teich, er wurde in
den
70er Jahren gebaut)
1967
Der Bürgermeister wird vom Gemeinderat ermächtigt
mit Grundstückseigentümern auf dem Mühlenberg
Verhandlungen
zu führen, damit die Gemeinde Marmagen Eigentümerin der, zum
Bau eines Sanatoriums benötigten Grundstücke wird.
1967/68
Bau der Hermann-Josef-Kapelle an unserer Kirche. Sie wird als
Leichenhalle für alle Bewohner des Ortes genutzt.
1968
Die Gemeinde Marmagen schließt mit der Interessengemeinschaft
Eifelsanatorium, Köln, einen Vorvertrag ab zwecks
Übereignung
einer Parzelle auf dem Mühlenberg, 91000 m² zum Bau
eines Sanatoriums.
1968
Die Gemeinde Marmagen erfährt vom Konsulat der Bundesrepublik
Deutschland in Frankreich, dass ein Ur-Urgroßvater Gustave
Eiffels,
Erbauer des Eiffelturms in Paris, aus Marmagen stammt.
5.9.68
Vertreter der Gemeinden Marmagen, Nettersheim und des Schulverbandes
Zingsheim einigen sich darauf, bei der Schulreform der kommunalen
Neugliederung
- eine Hauptschule für die neue Gemeinde in Nettersheim zu
errichten,
- eine Grundschule für die Orte Marmagen und Nettersheim in
Marmagen
und
- eine Grundschule für die Orte des bisherigen Amtes Zingsheim
in Zingsheim zu unterhalten.
1969
Bürgermeister Felix Bretz unterschreibt den notariellen Vertrag
mit der Kölner Ärztegemeinschaft, vertreten durch Dr.Rainer
Vosen
aus Köln-Ehrenfeld, zur Übereignung des Grundstücks
auf dem Mühlenberg einerseits, und zum Bau eines Sanatoriums
andererseits.
1969
Der Eiffelplatz wird gebaut, nachdem vorher drei Häuser
(Klaßen, Etten, Metzgerei Thurn) abgerissen werden mußten.
1969
Rudolf Bretz wird Ortswart in Marmagen
seit 1970
Mathias Maus und Ehefrau Margarete, geb. Thurmüller sind
Besitzer der Marmagener Burg.
1975
Inbetriebnahme der Eifelhöhenklinik mit 300 Betten und
ebensoviel Beschäftigten nach mehrjähriger Bauzeit. Die
Klinik
wird in zwei weiteren Bauabschnitten auf 45o Betten erweitert.
1979
Oswald Pönsgen wird Ortswart in Marmagen
1980
Pfarrer Erich Froitzheim tritt in den Ruhestand, nach 26
jährigem
Wirken in Marmagen.
seit 1980
Pfarrer Wolfgang Frisch übernimmt die Seelsorge im Ort,
wegen allgemeinen Priestermangels später auch in Engelgau bzw.
Frohngau.
1984
Der seit 20 Jahren beabsichtigte 'Kahnweiher' unterhalb
Märtesberg,
am Hermann-Löns-Weg gelegen, wird als Feuchtbiotop dem Ort
Marmagen
übergeben. Er ist zwischenzeitlich als Hermann-Löns-Teich
bekannt.
1984
Die Marmagener Kirche erhält eine dritte Glocke mit dem
Schlagton dis' (neben den Glocken aus 1505 und 1510), sie wird bei Mark
in Brockscheid gegossen. Beim Glockenläuten entsteht ein
'Terzquartakkord'
(Te-Deum-Motiv): dis',fis',gis'.
1988Sg
Am Ostgiebel der 'Alten Schule' in Marmagen wird in einem Sgraffito
hingewiesen auf das hohe Alter des Ortes Marmagen.
1989
Vom Seminar für Alte Geschichte der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität
zu Bonn wird mitgeteilt:"...Es kann nach Ihren Ausführungen
nicht
zweifelhaft sein, dass Ihr Heimatort 2000 Jahre alt, wahrscheinlich
aber
sogar älter ist. Denn im latinisierten Ortsnamen Marcomagus
scheint
nicht nur der zweite Bestandteil, sondern auch der erste keltisch zu
sein..."
1988/89
Restaurierung der 'Alten Schule' im Ortskern durch die Pfarrgemeinde
und Einrichtung als Begegnungsstätte für die Pfarrgemeinde
und
die Ortsvereine
1989
Anlage des Mühlenweihers im Seel (Marmagener-Bach-Tal)
als 2. Feuchtbiotop neben dem bereits vorhandenen
'Hermann-Löns-Teich',
der ursprünglich als Kahnweiher gedacht war.
1992/93
Erweiterung der Grundschule Marmagen um 4 Klassen
1992/93
Bau eines Kindergartens im Pfarrgarten durch die
Kirchengemeinde
1993
Bau der Kapelle neben der Eifelhöhenklinik
1993
Eisenschlackenfund mit Schmelzofenresten und röm. Mauerwerk
bei Erich Mandl, Schleidener Straße. Gefundene Keramikscherben
weisen
sowohl in die spätrömische Zeit als auch in das 10.
Jahrhundert.
1994
Eisenschlackenfund 'Am Trinkpütz' bei Schnichels weist
auf Grund des Eisengehaltes in vorrömische bzw.
frührömische
Zeit.
1995
Adolf Poth wird Ortsvorsteher in Marmagen.
1995
Keramikfuß einer römischen Ölamphore aus
der Zeit des Kaisers Augustus, gefunden in der Nähe des
Wasserhochbehälters
im Verlauf des östlichen Armes der durch Marmagen führenden
Römerstraße.
1998
Die Poststelle, jetzt Postagentur, wird im Geschenkehaus
Rütz,
gegenüber der Kirche untergebracht.
1999
Anhand von zwei Straßenkarten des 19. Jahrhunderts
(Preußische
Kartenaufnahme-Uraufnahme von 1846 und sogenannte Tranchotkarte von
1803-1833)
wird festgestellt, dass die frühere direkte
Verbindungsstraße
von Marmagen nach Schmidtheim und Jünkerath am 'Runden Stein'
, 400 Meter östlich von Milzenhäuschen vorbeiführte.
1999
Johannes Schröder wird Ortsvorsteher in Marmagen
2000
Marmagen ist ein Dorf mit 520 Häusern und 1700 Einwohnern.
Daneben
beherbergt die Eifelhöhenklinik über 300 Patienten, sie hat
ebensoviel
Beschäftigte. Marmagen ist seit 1993 staatlich anerkannter
Erholungsort
und wartet auf seine Anerkennung als Luftkurort.
2006
im November wird der Ort Marmagen im Rahmen des
Landeswettbewerbs "Unser Dorf
hat Zukunft" mit der die Sibermedaille
ausgezeichnet.